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Das Leben im Jahr 2015

Es ist Pfingstmontag im Jahre 2015. Herr Müller aus Braunschweig wird von seinem Radiowecker aus dem Schlaf gerissen; der Oldie-Sender spielt Jennifer Lopez und Robbie Williams. Herr Müller muss sich richtig aus dem Bett quälen und denkt an die schöne Zeit zurück, als Pfingstmontag noch ein Feiertag war. Ja, ja, damals gab es auch noch einen 1. Mai und einen zweiten Weihnachtsfeiertag, wo man frei hatte.

45 Stunden pro Woche muss sich Herr Müller zur Arbeit quälen, denn die Arbeit ist viel härter geworden als früher. Was waren das noch für Zeiten, als man nur 40 Stunden pro Woche arbeiten musste! Und die Chefs sind verdammt unfreundlich und knallhart geworden. Aber was will man schon machen, in Zeiten wo der Kündigungsschutz auch für Großbetriebe gelockert wurde, muss man zu seinem Vorgesetzten immer freundlich sein, egal was passiert. Schließlich ist man ja froh, dass man überhaupt Arbeit hat und sich nicht in ein Heer von 8 Millionen Arbeitslosen einreihen muss.

Schließlich sind die Kosten fürs Leben hoch genug. Seit die Eigenheimzulage komplett gestrichen wurde fehlt das Geld hinten und vorne, denn Herr Müllers Wohnung ist noch lange nicht abgezahlt. Gott sei Dank hat er sich damals keine Garage gekauft, denn ein Auto fährt Herr Müller schon lange nicht mehr. Bei Spritpreisen von 5 € pro Liter kann ein normaler Arbeiter nicht mehr einfach mal voll tanken. Da außerdem die Entfernungspauschale ganz abgeschafft wurde, kann es sich ein normaler Arbeiter nicht mehr leisten, mit dem Auto in die Firma zu fahren. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es zwar zwei Stunden, aber man hat ja keine Wahl!

Eines morgens lacht eine hübsche blonde Frau Herrn Müller an. Aber der arme Mann kann ja nicht einmal zurücklachen, denn er weiß genau, dass sich die attraktive Frau sofort von ihm abwenden würde, wenn sie seine Zähne sehen würde. Ja, Zahnersatz wird schon lange nicht mehr von der Kasse bezahlt, und eine private Zusatzversicherung kann sich Herr Müller bei seinem bescheidenen Gehalt nicht leisten.

Denoch freut sich Herr Müller sehr, von einer so hübschen Dame angelacht zu werden, denn sein Kassengestell vor den Augen lässt ihn nicht gerade als attraktiven Mann erscheinen. Beim Kauf der Brille hat Herr Müller übrigens 15 € Eigenanteil gespart, weil er nicht direkt zum Augenarzt gegangen ist, sondern sich zuvor von seinem Hausarzt überweisen ließ.

Einen Urlaub hat Herr Müller schon lange nicht mehr gemacht. Der öffentliche Dienst bekommt ja schon lange kein Urlaubsgeld mehr, aber vor ein paar Jahren wurde das Urlaubsgeld auch in der freien Wirtschaft abgeschafft. Nicht so schlimm, denkt sich Herr Müller, denn die 17 Tage im Urlaub im Jahr, die ihm tariflich zustehen, verbringt er eh besser zu Hause. Schließlich dauert der Sommer in Deutschland mittlerweile von April bis weit in den Oktober hinein, und das bei Spitzentemperaturen bis zu 45°C.

Weihnachtsgeld hat Herr Müller übrgens auch schon seit Jahren nicht mehr erhalten; das gibt es nur noch für Manager und Spitzenleute. So freut sich Herr Müller, bis er endlich 72 Jahre alt wird, denn dann geht's in die wohl verdiente Rente. Viel wird er zwar nicht bekommen, aber zumindest muss er dann nicht mehr arbeiten.

Und immer, wenn er an die Rente denkt, zündet er sich eine Zigarette an. Viel raucht Herr Müller zwar nicht mehr, seit die Packung 9 € kostet, aber die drei Zigaretten am Tag genießt er dafür in vollen Zügen und denkt immer wieder zurück an die gute alte Zeit zu Beginn des neuen Jahrtausends.